Diese Aussage stammt von dem kritischen Journalisten Ken Jebbsen. Seine Radiosendung "KenFM" bei Fritz Radio Berlin hinterfragt regelmäßig gewohnte Muster die sich durch öffentliche Diskurse in unsere Denkstrukturen einprägen.
Dieser Brief scheint der Auslöser gewesen zu sein, dass seine Sendung heute am 06.11.2011 von der RBB-Redaktion vorzeitig abgebrochen wurde.
Statement von Ken dazu:
Oftmals ecken seine Aussagen an die geführten Diskurse an und eröffnen neue Sichtweisen auf scheinbar bereit durchschaute Themen. Seine Sendung über das Attentat von Oslo z.B. zeigt auf wie die Massenmedien Schuld an dem Massenmörder sind. Eine andere Sendung spielt mit unserer konstruierten Angst vor Al Qaida. Die Euro-Krise erklärt er mit simpler & einleuchtender Rhetorik und bei dem Tod von Steve Jobs zeigt er die dunklen Seite des Apple-Imperiums auf.
In seiner Sendung behandelt er aktuelle Themen und versucht Standpunkt ausserhalb des geführten Diskurses zu eröffnen.
Man kann sagen, es ist vorbestimmt das er irgendwann an dem einzigen Thema scheitern wird das man in der deutscher Öffentlichkeit nur mit größter Behutsamkeit anfassen sollte, dem Holocaust.
Facebook läuft heiß.
Aus aktuellem Anlaß deswegen seine Sendung mit dem Titel "KenFM über Lügen für den inneren Frieden !"
Das mutmaßliche Ken Jebbsen-Zitat ist haarsträubend falsch verkürzt. Wenn schon, MUSS man mitzitieren, was danach folgt, nämlich:
AntwortenLöschenich weis wer den holocaust als PR erfunden hat. der neffe freuds. bernays. in seinem buch propaganda schrieb er wie man solche kampagnen durchführt. goebbels hat das gelesen und umgesetzt.
Selbst wenn das aus einer privaten e-mail von (einem vielleicht besoffenen oder in zu großer eile befindlichen) Ken Jebbsen stammt, wird klar, daß das mit Antisemitismus NICHTS aber auch NICHTS zu tun hat! Durch falsches Zitieren kann man so ziemlich jedem alles in die Schuhe schieben.
Hi,
AntwortenLöschenda gebe ich dir völlig recht.
Dieses Beispiel zeigt sehr gut wie eine einzelnes Zitat nicht nur die Aussage sondern den gesamten Diskurs aus dem Kontext reißen kann.
Durch den Beitrag von Ken zum Thema Holocaust (nur durch diesen einen Satz) geht es plötzlich nicht mehr um die Aussagen seiner Sendungen, es geht nicht mehr um seine kritischen Ansichten auf bestimmte Themen sondern es geht darum:
Ist Ken Jebbsen ein Antisemit oder nicht?
Diese Frage spielt keine Rolle wenn es darum geht wie er bestimmte öffentliche Diskurse betrachtet und das er uns neue Blickwinkel auf bestehnde Ansichten verschafft.
Aber diese Frage wirft plötzlich ein merkwürdiges Licht auf seine Aussagen. Wenn die öffentliche Meinung ihn tatsächlich als Antisemit brandmarken sollte, werden alle seine Argument mit einem schlag nichtig denn "sie stammen ja von einem Antisemiten". Eine Aussage die gleichzusetzen ist mit "sie stammen ja von einem verrückten".
Ein anderes Beispiel dafür ist Julian Assange und Wikileaks.
Julian Assange wurde zur Personifizierung von Wikileaks. Somit war die Gleichung einfach:
Julian Assange = Wikileaks
Dreack auf Julian Assange = Dreck auf Wikileaks
Die sexual Affäre von J.Assange hat nichts mit Wikileaks zu tun.
Das einzige Resultat war, das Wikileaks aus den Medien verschwand und einen negativen Beigeschmack bekam.
Bill Clinton und Lewinsky ist wohl das prominenteste Beispiel für diese Strategie.
Um weiter auszuholen,
es gibt einige Diskurse bei denen man sich vorsichtig sein muss in der Wahl der Aussagen die man trifft.
Ein Beispiel ist der 11. September.
Wenn man voreilig Schlüße zieht über die wahren Interessenten der Anschläge wird man als "Verschwörungstheoretiker" gebrandmarkt und hat seine Authenzität im Diskurs um die Geschehnisse von 9/11 in seriösen Kreisen verspielt.
Das hat man mit Ken übrigens auch schon versucht:
http://www.youtube.com/watch?v=q5fpzx1dsSY
Ein weiteres Beispiel ist der Holocaust oder der Staat Israel.
Äußert man sich kritisch gegenüber dem Staat Israel oder hinterfragt den Holocaust bekommt man sofort den Stempel Antisemit.
(http://aristo.excusado.net/comments.php?y=11&m=08&entry=entry110829-214018)
Um es zusammenzufassen:
Hier findet ein Diskurs statt der nichts mit Arbeit von Ken Jebbsen sondern mit der Person von Ken Jebbsen zu tun hat.
Das wiederrum kann Auswirkungen auf seine Arbeit haben und seine ganzen vergangenen Artikel mit dem Begriff "Antisemit" brandmarken.
Sehr gefährlich!
Ich hoffe er kommt da gut heraus.
Deshalb zum Abschluß nochmal sein Statement dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=QZ1T9KmNt6M
(Übrigens innerhalb von 24 Stunden 5.000 Klicks)
Und Biobern,
danke für deinen Kommentar :)
Lg,
w