Montag, 28. November 2011

R.I.P. Schweinegrippe

Vor zwei Jahren

Erinnert sich noch jemand an die Schweinegrippe in 2009 die die ganze Welt in Atem hielt? In Deutschland berichteten Politik und Medien, dass der mutierte Grippevirus angeblich das Potential einer Pandemie in sich träge.

So hieß es bei N-TV:
"Das Robert Koch-Institut (RKI) warnte davor, die Schweinegrippe zu unterschätzen. Man müsse damit rechnen, dass es im Winter zu mehr und auch zu schwereren Erkrankungen komme"
Und der Focus fragte:
"Warum ist [die Grippe] so gefährlich?"
Die Stimmung im Land führte zu einer Panik vor dem Virus. Die Bürger wurden durch Bild und Politik in Angst und Schrecken versetzt bis schlussendlich die Lösung in Form eines Impfstoff daher kam.

Der Diskurs ging nicht mehr um den gefährlichen Virus sondern um die einzige Lösung und die scheinbare Rettung vor dem sicheren Tod. "Lassen sie sich impfen?" fragte die Bild Zeitung und der Spiegel verwies nebenbei sogar auf einen zweiten Impfstoff der nur für Politiker zurück gelegt werden sollte. Was allerdings nicht besprochen wurde waren die Nebenwirkung des Impfstoffes.

Auch wurde in keiner Zeitung über "Glaxo Smith Klein" berichtet, die Firma die in Deutschland das Monopol auf den Impfstoff besaß.
"GSK war Ende September 2009 nach nur fünfmonatiger Entwicklung und Produktion der erste und lange Zeit einzige Impfstoffhersteller, der mit seinem Pandemie-Impfstoff Schutz gegen die Neue Grippe H1N1 bot."
- GSK Homepage

Die Organisation "Transparency International" kritisierte im September 2009 als einzige die "potenziellen Interessenkonflikte und intransparenten Entscheidungsprozesse bei der ständigen Impfkomission" (eine Behörde die den Bundesländern Empfehlungen für Impfstoffe ausspricht):
"Die aktuellen Angaben vom März 2009 zeigen, dass die Mehrzahl der derzeit 16 Mitglieder mehr oder minder intensive Kontakte, darunter auch bezahlte Tätigkeiten, zu den wichtigsten Herstellern von Impfstoffen haben."
- Transparency International

Heute

Die aktuelle Berichterstattung über das Thema sieht ganz anders aus.
"Millionenteurer Schweinegrippe-Impfstoff wird verbrannt" titelt Stern.de und schreibt das heute, am 29.11.2011, insgesamt 29 Millionen Impfstoff-Dosen in Magdeburg verbrannt werden - das Verfallsdatum sei abgelaufen.
Eine Dose kostete übrigens 8,33 Euro (Brutto).

"Ein Verkauf der Impfstoffe ins Ausland war nicht möglich, weil weltweit kein Interesse bestand" heisst es bei Stern.de weiter.
Die taz schreibt in ihrer Ausgabe am Samstag den 26.11.2011:
"zudem schützen heute auch normale Grippeimpfungen vor dem H1N1-Virus."

Wer hätte das gedacht?
Scheinbar nur die Organisation Transparency International.
Sie fordern am 06.10.2011 weiterhin eine Aufarbeitung des Schweingrippe-Fehlalarms.

Abschließend bleibt noch zu sagen das dieser Vorfall leider kein Einzelfall war.
Wenn man zurück in die Geschichte schaut hat sich der selbe Fall bereits 1976 in den USA abgespielt.



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